Während sechzehn Jahren, von 2002 bis 2018, hat der Künstler und ehemalige Direktor der Höheren Schule für Gestaltung Luzern, Benno K. Zehnder, im Rahmen des Erneuerungs- und Erweiterungsprojekts Farbe ins Spital Schwyz gebracht. Entstanden ist ein feinsinniges, farbiges Gesamtkunstwerk mit einer heilsamen Wirkung für Geist und Seele der Patientinnen und der Mitarbeitenden.
Texte von: Thomas Aeschmann, Anselm Burr, Gabriela Christen, Dieter Geissbühler, Silvia Henke, Erwin Koch, Jürg Krummenacher, Kerstin Moeller, Alfred Sutter, Benno K. Zehnder
Architekturfotografie: Seraina Wirz Gestaltung: Anne Hoffman Herausgeber: Krankenhausgesellschaft Schwyz
192 Seiten, fester Umschlag, 31 cm x 23 cm.
978-3-907112-04-5
CHF 58 / Euro 50
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Benno K. Zehnder malt 2011 ein Pendant zum Altarflügel von 1492
Das Prunkstück des Museums, der kostbare Altarflügel von 1492, das früheste Bildnis des Eremiten im Ranft, wird ab dem 23. September 2011 als Leihgabe im Museum Rietberg in Zürich präsentiert. Während der Zeit der Abwesenheit des alten Werkes zeigt Benno K. Zehnder im Museum in Sachseln zwei zeitgenössische Bilder von Bruder Klaus, welche er speziell für diesen Anlass mit viel Hingabe gemalt hat. Benno K. Zehnder hat die Masse und die Doppelseitigkeit des ursprünglichen Flügels übernommen. Auch die unterschiedlichen Farbstimmungen der beiden Seiten des Flügels sind in den aktuellen Darstellungen aufgenommen. Im Gegensatz zu 1492 stellt er Bruder Klaus zweimal dar, auf der einen Seite den Visionär und Mystiker Niklaus von Flüe, auf der anderen Seite den Heiligen.
In zurückhaltender Farbgebung aber in bewegter Haltung sehen wir, geerdet und gleichzeitig im Aufbruch, den seinen Visionen ausgesetzten Niklaus. Die Motive aus den Visionen sind in ein lichtes Liniengewirk eingefügt. Der dünnhäutige Gottsucher gelangt zu einer Durchlässigkeit und Offenheit, die der Maler durch die Auflösung des Rockes in ein Gewebe heller und dunkler Pinselstriche darstellt. Das Gesicht drückt Betroffenheit aus. Eine Hand und ein Fuss sind noch dem Irdischen verhaftet, das andere Paar dem Himmel zugewandt.
Die andere Seite des Doppelbildes versucht, das noch nie Gesehene des entrückten Heiligen zu fassen. In einer gemalten Collage wagt Benno K. Zehnder eine Annäherung an das Geheimnis Bruder Klaus. Die Verbindung zum Flügel von 1492 bilden Landschaftselemente aus dem Ranft und die unterste Partie der Gestalt im traditionellen Rock. Eine Wolke markiert den Übergang von der irdischen Existenz in die Transzendenz des Heiligen. Das Gesicht trägt nicht mehr menschliche Züge; es erinnert an die Gesichte des Visionärs und gehört einer anderen Wirklichkeit an, die uns unbekannt ist und uns deshalb befremdet.
Der Maler Benno K. Zehnder, lebt in Gelfingen und arbeitet in Hochdorf. Er war Direktor und Dozent an der Schule für Gestaltung, heute Hochschule Luzern - Design & Kunst.